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Mythos und RealitÀt der A4-Rakete

Vortrag von Torsten Heß in der KZ-GedenkstĂ€tte Laura

Schmiedebach. Am Donnerstag, dem 17. September 2015, hatte die GedenkstĂ€tte Laura zum Vortrag mit Torsten Heß eingeladen. Etwa 35 Besucher folgten im Besucherzentrum der GedenkstĂ€tte  den AusfĂŒhrungen des Historikers der GedenkstĂ€tte Mittelbau-Dora, der insbesondere die technischen Voraussetzungen des Einsatzes der ‚V2‘ kritisch hinterfragte.

Heß stellte zunĂ€chst heraus, dass eine zivile Nutzung der Raketentechnik zu keinem Zeitpunkt geplant war und erlĂ€uterte im weiteren Verlauf des Vortrags verschiedene technische Schwierigkeiten des Raketeneinsatzes, beispielweise die Problematik der so genannten 'Luftzerleger'.

Besonderes Gewicht legte er auf den Verlust an flĂŒssigem Sauerstoff wĂ€hrend des Transports. Da es selbst fĂŒr die hergestellten etwa 6000 A4-Raketen nie genug Treibstoff gegeben habe, so seine Schlussfolgerung, seien Spekulationen, ob eine erhöhte Produktion von Raketen den Kriegsverlauf entscheidend beeinflusst hĂ€tte, mĂŒĂŸig. Lediglich rund 3200 der produzierten Raketen sind tatsĂ€chlich zum Einsatz gekommen; die bestehenden Probleme, so der Historiker, seien auch Wernher von Braun durchaus bekannt gewesen. Neben der ErlĂ€uterung technischer Details wies Heß auch auf die Zwangsarbeit in der Raketenproduktion hin. So wurden allein nach der Deportation in den Lagerkomplex Mittelbau-Dora mindestens 20.000 Menschen zu Tode gebracht.

Maria Döbert
KZ-GedenkstÀtte Laura