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KZ-GedenkstÀtte Laura feiert 40-jÀhriges Bestehen

Feierstunde und RĂŒckblick mit historischem Filmmaterial

Schmiedebach. Am 10. Mai fand in der KZ-GedenkstĂ€tte Laura in Schmiedebach die Feier anlĂ€sslich ihres 40-JĂ€hrigen Bestehens der Einrichtung statt. Gestaltet wurde der Nachmittag durch Andreas GrĂŒnschneder, Beigeordneter des Landkreises, Dr. Harry Stein, Kustos der GedenkstĂ€tte Buchenwald und Laudator auf die GedenkstĂ€tte, sowie von Dorit Gropp, der Vorsitzenden des Fördervereins, und Peter Lahann, Presse- und Kulturamtsleiter des Landratsamtes, die RĂŒckblicke und Erinnerungen aus 40 Jahren zusammengetragen haben.

Alle BeitrĂ€ge waren emotional und durchaus auch persönlich geprĂ€gt. So berichtete Dr. Stein von einer seiner frĂŒhen Begegnungen mit dem Leben Ryszard Kesslers, eines ehemaligen Gefangenen, und der Arbeit an dem Buch „Die Hölle im Schieferberg. Erinnerungen an ‚Laura‘“: „An einer Stelle erzĂ€hlt Ryszard von einem Brotdieb im Lager. Es gab einige grundlegende Regeln, und eine ist: ‚Wer Brot stiehlt, stirbt‘. Ich habe versucht, Ryszard zu ĂŒberzeugen die Passage rauszunehmen oder anders zu erzĂ€hlen, um ihn vor sich selbst zu schĂŒtzen. RĂŒckblickend sage ich: das wĂ€re ein Fehler gewesen, zum GlĂŒck hat er nicht auf mich gehört sondern erzĂ€hlt, was passiert ist“, so Stein.

 

Der ersten Aufarbeitung der Geschichte des Lagers und der folgenden Einrichtung der GedenkstĂ€tte 1979 widmete Dorit Gropp ihre Aufmerksamkeit. Besonderes Augenmerk legte sie dabei auf die Erinnerungen des Ehepaars Ludwig, die in der ehemaligen HĂ€ftlingskĂŒche wohnten und ab etwa 1960 erst den Gedenkstein, spĂ€ter die GedenkstĂ€tte pflegten. Den Fokus auf den Erwerb des GelĂ€ndes durch den Landkreis und den Umbau der GedenkstĂ€tte legte Peter Lahann: Von GrundstĂŒckspreisen, die aus der Insolvenzmasse heraus plötzlich deutlich im Wert stiegen bis hin zur Weigerung einer Bank, einen Kredit zu gewĂ€hren – zumindest bis in der Presse ĂŒber den Vorgang berichtet wurde – war fĂŒr die etwa 40 GĂ€ste viel Wissenswertes dabei.

Eine Besonderheit dieser Veranstaltung war historisches Filmmaterial vom Gedenkmarsch zur GedenkstĂ€tte aus dem Jahr 1985 und einer Ă€hnlichen Produktion aus 2015. DarĂŒber hinaus waren, wie zu anderen AnlĂ€ssen auch, zur 40-Jahrfeier Angehörige von ehemaligen Gefangenen in der GedenkstĂ€tte zu Besuch. Mit den GĂ€sten aus Frankreich boten sich vor und nach der Veranstaltung viele Gelegenheiten zum GesprĂ€ch.

 

Arne Nowacki
Presse- und Kulturamt

 

Bilder (a. nowacki):
Dr. Harry Stein, Kustos der GedenkstÀtte Buchenwald, hielt eine Laudatio auf die GedenkstÀtte.
Auch Angehörige ehemaliger Gefangener waren zur JubilÀumsveranstaltung in der GedenkstÀtte.