Landkreis und Schulamt schließen Vereinbarung
KZ-Gedenkstätte soll als außerschulischer Lernort stärker genutzt werden
Saalfeld. Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und das Staatliche Schulamt Südthüringen wollen künftig die KZ-Gedenkstätte Laura in Schmiedebach als außerschulischen Lernort stärker etablieren und nutzen. Am Montag, 13. Mai 2024, unterzeichneten Landrat Marko Wolfram und Schulamtsleiter Michael Kaufmann eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.
Kritisches Geschichtsbewusstsein und das Wissen um Diktatur- und Willkürerfahrungen in Deutschland im 20. Jahrhundert sind wichtige Voraussetzungen für verantwortungsbewusstes und demokratisches Handeln in Gegenwart und Zukunft, heißt es in der Präambel zur Vereinbarung. Bei der Vermittlung von Wissen sowie der Entwicklung und Stärkung dieses Bewusstseins komme historischen Orten eine besondere Rolle zu. Der Besuch außerschulischer Lernorte fördere den differenzierten Blick von Schülerinnen und Schülern auf die Vergangenheit und mache ein forschendes Lernen am historischen Ort möglich.
"Durch die moderne Dauerausstellung und Ausstattung in unserer Gedenkstätte, die der Landkreis seit 2012 selbst betreibt, finden sich hervorragende materielle und personelle Voraussetzungen für die Betreuung von Schulklassen im Rahmen der außerschulischen Bildung", sagte Landrat Wolfram. Entsprechend der Vereinbarung sollen insbesondere Exkursionen zur Gedenkstätte für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte des Schulamtsbereiches angeboten werden. Zudem wird eine Zusammenarbeit im Bereich der Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung und die konzeptionelle Weiterentwicklung pädagogischer Angebote vereinbart.
Das Staatliche Schulamt Südthüringen übt die Schulaufsicht über alle Schulen der Landkreise Schmalkalden-Meiningen, Saalfeld-Rudolstadt, Hildburghausen, Sonneberg und der kreisfreien Stadt Suhl aus. Ihm obliegt die Fachaufsicht, Beratung und Unterstützung der Schulen bei der Erfüllung ihrer Bildungs- und Erziehungsaufgaben, insbesondere bei der Vorbereitung auf neue pädagogische Problemstellungen und bei der Entwicklung eines eigenen Schulprofils sowie die Dienstaufsicht für die Lehrer, Erzieher und sonderpädagogischen Fachkräfte im Landesdienst. "Das Schulamt Südthüringen übernimmt hier eine Scharnierfunktion zwischen Schulen und Gedenkstätte und kann Informationen direkt an die weiterführenden Schulen übermitteln", so Schulamtsleiter Kaufmann. Zudem könnten Weiterbildungsveranstaltungen für Fachlehrerinnen und Fachlehrer in der Gedenkstätte oder durch Gedenkstättenpersonal im Schulamt stattfinden.
In der Gedenkstätte werden regelmäßig Projekttage für Schulen angeboten und durchgeführt. Unter anderem verbringen die 9. Klassen des Saalfelder Heinrich-Böll-Gymnasiums einen Projekttag mit pädagogischer Arbeit in Schmeidebach. Inzwischen wird das Angebot auch von Schulen aus anderen Landkreisen aus Thüringen und Bayern genutzt.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt