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„Laura wird 80“ – junge Menschen für Filmprojekt gesucht!

„Memory Walk“ mit eigenem Filmdreh – historische Spurensuche mit Medienpädagogen

Schmiedebach. In diesem Jahr jährt sich die Errichtung des „Außenkommando Laura“ bei Lehesten als Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald zum 80. Mal. Inzwischen wächst die vierte Generation ohne eigene Erinnerungen an die Zeit des Nationalsozialismus auf. Direkte Zeitzeugen leben nicht mehr. Daher sind junge Menschen zwischen 14 und 21 im Rahmen eines zweiteiligen Filmprojekts eingeladen, gemeinsam mit durch das Anne-Frank-Haus Amsterdam ausgebildeten Medienpädagogen einen „Memory Walk“ zu erstellen und sich dabei mit der Geschichte des „Außenkommando Laura“ und der heutigen Gedenkstätte auseinanderzusetzen.

Die Teilnehmenden diskutieren dazu verschiedene Sichtweisen auf das Thema und begeben sich auf historische Spurensuche. Neben der inhaltlichen Arbeit lernen die Jugendlichen auch die technischen Grundlagen zur Erstellung von Filmen. Sie übernehmen im Laufe der Woche alle notwendigen Aufgaben von Sprecher über Kamera bis Ton und Schnitt selbst und produzieren so in kleinen Gruppen gemeinsam mit den Medienpädagogen ihre eigenen „Memory Walk“-Filme.

Der erste, fünftägige Workshop findet in den Sommerferien (vom 26. bis 30. Juli 2023) statt und wirft einen kritischen Blick auf die bestehende Erinnerungskultur. Dabei befassen sich die Teilnehmenden mit den Fragen: „Wie lernen Jugendliche das Erinnern?“ und „Wie wollen Jugendliche, dass man an das KZ Laura erinnert?“. Den Ortsbezug bildet dabei das Zitat auf der Grabplatte des ehemaligen Laura-Häftlings Herman van Hasselt: „Vergeben konnte ich, vergessen nie.“

Der zweite Teil des Projektes findet im September statt. Am 20. September kommen die Teilnehmenden erneut zusammen, um das gelernte zu wiederholen und zu diskutieren. Am 21. September, dem Gedenktag zur Errichtung des Lagers, stellen die Teilnehmenden die Ergebnisse des Workshops vor und berichten von ihren Erfahrungen im Rahmen des Projektes. Dabei gehen sie auf die Instrumente ein, die aus ihrer Sicht für die Erinnerungskultur ihrer und zukünftiger Generationen wichtig sind.

Parallel dokumentieren die Jugendlichen die Gedenkveranstaltung und fangen Eindrücke und Stimmen zu diesem Anlass ein, sowohl von den Anwesenden als auch von sich selbst. So entsteht ein ergänzender „Memory Walk“.

Es ist vorgesehen, dass die Teilnehmenden in einer festen Gruppe zusammenbleiben, um die Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Laura im April 2024 nach ihren Vorstellungen mitzugestalten. Geplant ist eine Präsentation des fertigen "Memory-Walk". Das Projekt trägt damit zu einer kritischen und lebendigen Erinnerungskultur bei. Ziel ist es, diese vor Ort so weiterzuentwickeln, dass auch von nachfolgenden Generationen aktiv Anteil genommen wird.

Das Projekt in Trägerschaft des Förderverein Gedenkstätte Laura e.V. wird von der lokalen Partnerschaft für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt finanziert. Das Angebot ist für die Teilnehmenden kostenfrei und umfasst in der Workshopwoche in den Sommerferien auch die Verpflegung sowie vier Übernachtungen in einem Schullandheim.

Es gibt noch freie Plätze, eine Anmeldung ist bis 30.06. möglich.

Interessiert? Infos und Anmeldungen unter:

Email:  info(at)kz-gedenkstaette-laura.de

Mobil: 0170/1140696 (10-18 Uhr)

 

Patrick Metzler

KZ-Gedenkstätte Laura

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