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Mehr als 100 GĂ€ste gedenken am 80. Jahrestag der Errichtung des KZ „Laura“

LandtagsprÀsidentin Birgit Pommer und Buchenwald-Direktor Jens-Christian Wagner zu Gast

Schmiedebach.  AnlĂ€sslich des 80. Jahrestages der GrĂŒndung des ehemaligen KZ-Außenlagers „Laura“ hatte Landrat Marko Wolfram am gestrigen Donnerstag, dem 21. September, zu einer Gedenkveranstaltung nach Schmiedebach eingeladen. Neben LandtagsprĂ€sidentin Birgit Pommer, die in Vertretung des erkrankten MinisterprĂ€sidenten Bodo Ramelow teilnahm, waren u.a. auch Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung GedenkstĂ€tte Buchenwald und Mittelbau-Dora und Kirsten van Hasselt, die Enkelin des ehemaligen hollĂ€ndischen HĂ€ftlings Herman van Hasselt, sowie Fördervereinsvorsitzende Dorit Gropp anwesend.

„Ich möchte mich bei allen bedanken, die dabei mitgewirkt haben, diese GedenkstĂ€tte zu erhalten und weiter zu wickeln. Gemeinsam blicken wir heute nicht nur auf den schrecklichen Tag zurĂŒck, an dem dieses Lager eingerichtet wurde. Wir blicken zurĂŒck auf 20 Monate Gewalt, Leid und Unrecht bis zur Befreiung am 13. April 1945. Wir blicken aber auch auf Jahrzehnte der Aufarbeitung der hier begangenen Verbrechen und auf Jahrzehnte der Versöhnungsarbeit zurĂŒck. Wir tun das immer mit dem Blick auf die Opfer und mit dem Blick auf die Zukunft“, sagte Landrat Marko Wolfram gegenĂŒber den GĂ€sten. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung GedenkstĂ€tte Buchenwald und Mittelbau-Dora mahnte im Hinblick auf die aktuellen politischen Entwicklungen, insbesondere in Nordhausen: „Sorgen wir dafĂŒr, dass ThĂŒringen ein vielfĂ€ltiges, ein humanes, ein weltoffenes und demokratisches Land bleibt, dass sich seiner Geschichte bewusst ist.“

Höhepunkt der Veranstaltung war die PrĂ€sentation des SchĂŒlerprojektes „Memory Walk“ – ein Filmprojekt, bei dem 13 Jugendliche unter Anleitung von MedienpĂ€dagogen einen eigenen kurzen Film zum Thema Erinnerungskultur erstellt haben. Das vom Förderverein der GedenkstĂ€tte beauftragte Projekt wurde von GedenkstĂ€ttenbetreuer Patrick Metzler verantwortet und von „Partnerschaften fĂŒr Demokratie“, namentlich Björn Elsen und Sebastian Heuchel, gefördert und unterstĂŒtzt. Umrahmt wurde die Veranstaltung vom Schulchor des Gymnasiums Fridericianum aus Rudolstadt, deren Gesangseinlage die rund 120 GĂ€ste sichtlich beeindruckte. Im Gedenken an die Opfer des ehemaligen KZ-Außenlagers wurden auch Blumen am Gedenkstein niedergelegt.

Am 21. September 1943 war das KZ „Laura“ als Außenlager des Stammlagers Buchenwald errichtet worden. Innerhalb kĂŒrzester Zeit und unter schwersten Bedingungen bauten die HĂ€ftlinge PrĂŒfstĂ€nde und ein unterirdisches Sauerstoffwerk im nahegelegenen Oertelsbruch auf. Das Lager bestand bis zur Befreiung am 13. April 1945. Insgesamt waren mehr als 2.600 HĂ€ftlinge in „Laura“ inhaftiert, ĂŒber 550 fanden den Tod. Als einzige GedenkstĂ€tte der Außenlager des KZ Buchenwald ist „Laura“ in seiner GebĂ€udesubstanz heute noch fast vollstĂ€ndig erhalten. Das Ensemble steht unter Denkmalschutz. Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ist EigentĂŒmer, TrĂ€ger und Betreiber des historischen Ortes und wird maßgeblich von der ThĂŒringer Staatskanzlei gefördert.

Der "Memory Walk"-Clip ist öffentlich auf YouTube zugÀnglich.

Opens external link in new windowhttps://www.youtube.com/watch?v=msLOz8dLdYk

 

Carolin Schreiber
Presse- und Kulturamt