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Nach 55 Jahren: „Junge Historiker“ übergeben Original- Arbeit an Gedenkstätte

Durchschlag der ersten Forschungsarbeit über Buchenwald-Außenlager „Laura“ jetzt in Schmiedebach

Schmiedebach. 1965 haben die damals 16-jährigen Schüler und „Jungen Historiker“ Bernhard Richter und Klaus Stölzl der POS Wurzbach die erste Forschungsarbeit überhaupt über das ehemalige KZ-Außenlager „Laura“ in Schmiedebach geschrieben. Nun, 55 Jahre später, übergab Bernhard Richter gemeinsam mit Barbara Denk, Schwester des bereits verstorbenen Klaus Stölzel, die originale Durchschrift an die Gedenkstätte.

„Mit viel Fleiß und Leidenschaft und ohne Internet oder E-Mail haben mein Bruder und Bernhard damals daran gearbeitet, zum Teil bis spät in die Nacht“ erinnert sich Barbara Denk. Aufgrund des Sperrgebiets sei er offiziell damals nie in „Laura“ gewesen, erklärt Bernhard Richter, erst später mit Passierschein. „Wir haben viel recherchiert, sind nach Buchenwald gefahren, haben Diagramme zur Lagerbelegung gemalt. Alles freiwillig, zwei Jahre lang und nach Schulschluss“, so Richter. Mit großer Unterstützung ihres damaligen Geschichtslehrers, Gottfried Weigel, schrieben sie Briefe an ehemalige Häftlinge und „warteten sehnsüchtig auf Post mit ihren Erzählungen und Berichten zum Lager“. Gottfried Weigel, leider ebenfalls bereits verstorben, war ein sehr engagierter langjähriger Freund der Gedenkstätte und hatte bis zuletzt Kontakt zu ehemaligen Häftlingen. Mit ihrer „Jahresarbeit KZ Außenlager Laura“ schufen Stölzel und Richter die Basis für alle späteren Recherchen.

Barbara Denk hatte kürzlich im Rahmen eines Klassentreffens die Heimat und erstmals die umfangreich sanierte Gedenkstätte besucht und machte sich sogleich auf die Suche nach dem damaligen Mitschüler ihres Bruders Klaus. Nach 55 Jahren trafen sich nun Denk und Richter erstmals und mit großer Freude wieder und beschlossen, den erhaltenen originalen Durchschlag in die Obhut der Gedenkstätte zu übergeben. Wir sagen herzlichen Dank!

 

Carolin Dudkowiak,

Presse- und Kulturamt