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Saisonstart und Terminhinweise

Seit 3. April hat die Gedenkstätte wieder zu den bekannten Zeiten geöffnet. Am Freitag, dem 12. April, findet um 15.00 Uhr die Gedenkfeier anlässlich des 74. Jahrestages der Evakuierung des Lagers statt. Einen Monat später, am 10. Mai, werden wir das 40jährige Bestehen der Gedenkstätte begehen. Weitere Hinweise zu Terminen und Veranstaltungen erfolgen hier zeitnah.

Mit der Untertageverlagerung der V-Waffenproduktion im Sommer 1943 sollte im Oertelsbruch bei Schmiedebach ein Testbetrieb für V2-Treibwerke und ein Flüssigsauerstoffwerk entstehen. Als billige Arbeitskräfte wurden Häftlinge des KZ Buchenwald eingesetzt. Am 21. und 23. September erreichten die ersten beiden Häftlingstransporte den Oertelsbruch. Die Häftlinge wurden im Landwirtschaftsgut der Firma Oertel im nahe am Bruch befindlichen Fröhlichen Tal untergebracht. Erbärmliche Haft- und Arbeitsbedingungen forderten mehr als 500 Todesopfer. Am 13. April wurde das Lager wegen der herandrückenden amerikanischen Truppen geräumt und die Häftlinge per Zug nach Dachau-Allach verschickt; diese Fahrt dauerte eine Woche, die Häftlinge wurden erst am 30. April von der US-Armee befreit. Der Evakuierung und somit der Auflösung des Lagers Laura möchten wir am Freitag, dem 12. April, um 15.00 Uhr in der Gedenkstätte gedenken, indem wir gemeinsam Blumen am Gedenkstein niederlegen. Die Veranstaltung ist öffentlich.

Wie erwähnt sollte die Unterbringung der Häftlinge im Fröhlichen Tal erfolgen. Dazu wurde das Landwirtschaftsgut der Firma Oertel in ein KZ-Außenlager umgewandelt, die dazu nötigen Arbeiten mussten Häftlinge durchführen. Anfang November 1943 wurde das eigentliche Lager bezogen (bis dato waren die Häftlinge in einer Schieferspalthütte im Bruch untergebracht). Als Hauptunterkunft diente die 1929 erbaute große Feldscheune. Bis zu 800 Häftlinge teilten sich dieses Gebäude, in dem es nur primitive Schlaf- und Waschgelegenheiten und unzureichende Heizmöglichkeiten gab. Nach dem Krieg wurde die Scheune wieder ihrer ursprünglichen Nutzung zugeführt, der Großteil der Einbauten aus der Lagerzeit verschwand, doch erinnern noch heute vielfältige, originale Malereien und Farbspuren an die Nutzung als Häftlingsunterkunft. Mitte der 70er Jahre reifte der Entschluss eine museale Ausstellung dem Lager Laura zu widmen. Dem vorausgegangen waren die Einweihung des Gedenksteines auf dem Lagergelände im Jahr 1956 und die Erforschung der Geschichte „Lauras“ durch die Arbeitsgemeinschaft „Junge Historiker“ an der POS Wurzbach seit 1965 und die daraus entstandene Broschüre „Laura – Die Hölle im Schieferberg“ (1. Auflage 1970). Der Kreis Lobenstein, zu dessen Gebiet Schmiedebach mit dem Fröhlichen Tal damals gehörte, favorisierte einen gesonderten Ausstellungsraum im Heimatmuseum in Lobenstein. Dem entgegen stand die Ansicht der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald, dass die Ausstellung ihren Platz in der noch erhalten Hauptunterkunft bekommen sollte, was aufgrund der Lage im grenznahen Sperrgebiet nicht unumstritten war. Ein 1978 geschlossener Kompromiss sah vor, das südliche Drittel der Feldscheune abzutrennen um dort die Ausstellung unterzubringen, sowie das Areal um den Gedenkstein würdevoll zu gestalten. Somit wurde im Mai 1979 die Gedenkstätte mit Museum feierlich eröffnet. Dieses Ereignis jährt sich 2019 zum 40sten Male, was für uns ein Anlass, diesem mit einer Projektwoche Rechnung zu tragen. Beginnen wird die Projektwoche am 10. Mai. An diesem Freitag wird um 15.00 Uhr eine Gedenkfeier stattfinden, an die sich ein kleines, würdevolles Festprogramm anschließen wird. In der Projektwoche wird es ein öffentliches Werkstattgespräch mit zwei Künstlerinnen geben, die Kunstwerke für das Gelände der Gedenkstätte entworfen haben, und es wird das Schülerprojekt der neunten Klassen des Heinrich-Böll-Gymnasiums Saalfeld stattfinden. Die Woche endet mit dem Internationalen Museumstag am 19. Mai. Wir hoffen auf zahlreichen Zuspruch für unsere Veranstaltungen.